Freitag, 14. März 2014

Warum passen mir meine Klamotten nicht mehr?

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, ob Sie immer fetter werden? Alle paar Jahre braucht man scheinbar eine neue, größere Kleidergröße. Anstatt L, ist es nun XL. Oder sind Sie schon so weit, daß die Xe durch Zahlen zusammengefaßt werden? 4XL? Will ich ein T-Shirt, daß meine Nieren wärmt, dann muß es so ein Sack sein, da alle kleineren Größen schon an der Taille aufhören. Problematisch ist nur, daß gleichzeitig die Modeindustrie nur noch gewillt ist, die sportlichen auszustatten, denn mehr als XL ist kaum im regulären Angebot. Nach dem Motto, fette Kunden sollen gar nicht mit unserem Label in Verbindung gebracht werden und so uncooles Volk wollen wir gar nicht als Kunden. Oder wieso muß ich Schuhgröße 40 kaufen, wenn ich doch real nur eine 38 oder 39 habe? Bei Reno wird deshalb sogar extra auf jeden Karton ein Aufkleber gepappt: "Echte Größe ...". Und die ist immer geringer, als die vom Hersteller genannte. Können die chinesischen Kinderarbeiter nicht richtig messen? Ist es cool geworden, wenn man behaupten kann, man habe einen 40er Quadratlatschen? Früher zwängten sich die Frauen doch lieber in zu kleine Schuhe, als zuzugeben, daß Sie 'ne 39 haben.

Aber egal, es geht eigentlich gar nicht um Klamotten, sondern um Waschmittel.
Genau hingesehen? Die gleiche (Kleider-) Größe "XL" ist nun weniger groß: Nur noch 44 anstatt 48 Wäschen sind möglich. Das nennt man dann natürlich nicht "L", sondern "Neue Formel". Die kann aber gar nicht Schuld sein, denn es ist auch weniger Inhalt in der Flasche (3,212 l anstatt 3,504 l). In beiden Fällen ergibt das die gleiche Menge benötigten Waschmittels (73 ml) pro Waschgang. Die neue Flasche ist dafür optisch größer, obwohl weniger drin ist. Der direkte Vergleich zeigt den betrügerischen Trick: Sie ist einfach dünner (weniger bauchig).
Die Mode lebt es vor und Henkel schließt sich dem Trend einfach an. Das ist allerdings nicht "die schlaue Art zu waschen", sondern die schlaue Art, den Kunden zu neppen. Schade, daß ich nicht mehr nachschauen kann, was die "echte" XL Flasche mal gekostet hat und ob die Mogel-XL wenigstens günstiger ist.

Donnerstag, 13. März 2014

Luther oder die E-Mobil Lüge

Es ist schön: Die Industrie will ein total unsinniges Produkt bewerben und Politiker und Journalisten plappern die dummdreisten Märchen eifrig nach. Es geht um Elektroautos.
Die Politik hat beschlossen, daß der Ausstoß an Abgasen reduziert werden soll. Anstatt nun einfach eine Obergrenze pro Fahrzeug festzulegen, hat man sich von der Autolobby breitschlagen lassen und eine Art Ablaßhandel geschaffen: Die Obergrenze wird auf die Gesamtproduktion des Herstellers bezogen. Anders  ausgedrückt: Wenn VW eine Dreckschleuder mit den Abgaswerten eines Panzers baut, dann brauchen sie nur noch zwei Fahrräder mit Null Emission herzustellen und die relevanten Abgaßwerte von VW reduzieren sich um zwei Drittel. Das dies der Umwelt nicht hilft, ist jedem klar. Nur den Politikern und den Autojournalisten nicht.
Autos produzieren Abgase. Die großen Wagen oft gar nicht mal die meisten, denn da ist Platz und vor allem Geld für wirtschaftliche Motoren etc. Es gibt auch viel mehr Golf als Q7 auf den Straßen. Und es gilt ja auch nur der schöngefärbte Abgasausstoß bei Normalverbrauch. Als ob ein Fahrer einer übermotorisierten protzigen Potenzkrücke je den Normalverbrauch erreichen würde. Und der durch Lobbyarbeit der Autoindustrie vorherrschende Verbrauchstest erlaubt sowieso schon so viele Tricksereien, daß die angegebenen Werte seit Jahren bei den meisten Fahrzeugen unrealistisch niedrig sind (Tabelle, PDF). Das fördert nicht nur den Absatz, sondern färbt die Umweltbilanz auch noch schön, denn der Abgasausstoß wird allein auf Basis des vom Hersteller genannten Normverbrauchs berechnet. Der Staat glaubt das einfach blind und prüft es nicht nach. Die Autojournalisten veröffentlichen solche Tatsachen auch nur spärlich (selbst der ADAC mit seinem Mitgliederwerbeblatt nicht, der vermutlich der Automobilindustrie zu Nahe steht, um denen auf die Füße zu treten, auch wenn er selbst die Daten ermitteln läßt) glauben auch lieber dem Hersteller, als selber zu rechnen und verlassen sich inzwischen immer öfter auf die Verbrauchsanzeige im Fahrzeugcockpit - als ob die nicht auch schöngefärbt wäre, allein schon, um den Käufer zu beruhigen und ihm keine Daten zu liefern, die eine Regreßklage gegen den tatsächlichen Verbrauchswert erleichtern.
Tatsächlicher Mehrverbrauch im Vergleich zur Herstellerangabe (Download PDF). Nur zwei Fahrzeuge halten sich genau an die Herstellerangabe, wenige sind sogar besser (rechts im Bild). Erstaunlich viele Fahrzeuge mit Umweltfreundlichkeit suggerierenden "blue" im Namen verbrauchen dafür weit mehr als für ein "Öko"-Auto eigentlich akzeptabel.
Also was machen? Fahrräder als Ausgleich dürften nicht zählen. Bauen wir Elektroautos. Das ist ganz einfach und aus Sicht der Autoindustrie auch sehr praktisch. Es ist nämlich eine absolut unbrauchbare und tote Technik. Das wissen die schon seit mehr als 100 Jahren. Wer will schon die gesamte Nutzlast eines PKW an die Akkus verlieren, oder mehrere Stunden (in der Summe gar Tage) auf der Urlaubsfahrt an der Ladestation verbringen und für all das auch noch viel viel mehr Geld ausgeben? Keiner. Also schafft man sich keine Konkurrenz zu den eben noch beworbenen eigenen neuen Modellen und der Kunde kauft das, was er soll: Ein dem Hersteller bekanntes und beherrschtes Produkt, an dem er verdient.
Elektroautos sind vielleicht gerade mal dort sinnvoll, wo nur extrem kurze Strecken mit genau bekannten Reichweiten oder vielen Start- und Stopvorgängen vorkommen und das Auto nachts geladen werden kann. Das sind lokale Lieferdienste (Post) oder häusliche Krankenpfleger, Drittwagen für den Lebensmitteleinkauf oder Rentner etc. die selten und wenig Mobilität brauchen.
Derzeit kann die Industrie aber prima zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Es kann viel Geld aus öffentlichen Fördermitteln in unnützer Forschung verbrannt werden. Nebenbei fallen auch noch (staatlich geförderte) Erkenntnisse für Verbrennungsmotoren und deren Antriebstechnik ab. Eigene Mittel sind durch die Industrie kaum aufzubringen oder werden einfach steuermindernd abgeschrieben. Der Ablaßhandel blüht: Man produziere völlig unnütze und überteuerte Elektroautos und verkaufe die auf dem Papier an Großabnehmer wie öffentliche Einrichtungen oder Mietwagenfirmen. Diese dürfen sich dann mit den (logistischen) Problemen und technischen Fehlern herumschlagen und die Wagen rosten auf irgendwelchen Abstellplätzen munter vor sich hin, weil keiner sie nutzen kann oder will. Gleichzeitig hat der Automobilkonzern aber Geld (teilweise wieder vom Staat) mit dem Verkauf verdient und kann seine Konzernabgaswerte schönrechnen und das verdummte PS-Volk bejubelt noch das neue Öko-Image.
Woran man auch als Laie erkennt, daß die Industrie kein Interesse an Elektroautos hat? Weil sie wie zu Edisons Zeiten einfach ihre alten Kutschen mit einem Akkupack und einem Elektromotor ausrüstet, anstatt neues zu konstruieren. Dann werden noch ein paar schicke Aufkleber draufgepappt, die irgendwie grün, blau "E" oder "i" suggerieren und schon hat man etwas, worüber jeder Autojournalist geifernd berichtet.
Damals wie Heute. Der Unterschied findet sich nur in Preis und Karosserieform.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:1900_Flocken_Elektrowagen_Hofgarten.jpg?uselang=de
Das ist aus technischer Sicht natürlich Blödsinn. Ein Auto mit Verbrennungsmotor sieht heute so aus und funktioniert, wie wir es kennen, weil die Kraftquelle an einer (zentralen) Stelle sitzt. Fahrzeughersteller, die seit vielen Jahren Elektromotoren (nicht im Auto) nutzen, haben inzwischen erkannt, daß ein neu konstruiertes Elektrofahrzeug viel effektiver arbeiten kann.
Beispiel für eine veraltete konstruktionsweise, wie sie die Automobilindustrie noch immer vorlebt: zentrale Elektromotoren und Stangenantriebe.
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:PRR_DD1_running_gear.jpg
Anstatt die Kraft in einem Motor zu erzeugen und dann über Achsen, Getriebe, Differential, Kardanwelle usw. zu verteilen, wobei erhebliche Verluste durch Reibung der mechanischen Teile und unnötiges Gewicht entsteht, erzeugt man die Kraft einfach da, wo sie gebraucht wird: Direkt am Rad. Beim Auto an allen vier Rädern. Das nennt sich Radnabenmotor. Dadurch fallen sämtliche Übertragungsverlust weg und es ergeben sich völlig neue Möglichkeiten, weil beim Bremsen die Motoren an jedem Rad bedarfsgerecht als Dynamo mitwirken und Energie "zurückgewinnen" können. Das Auto hätte zudem einen echten Vierradantrieb und es ließe sich eine optimale, situationsabhängige Straßenlage ansteuern, wie sonst nur bei hochentwickelten (und teuren sowie schweren) Allradantrieben möglich ist. Den gewonnen Platz im Motorraum könnte man dann mit Akkus vollpacken.

Warum entwickelt das kein Fahrzeughersteller?

Ganz einfach: kein Interesse. Wissen tun die das alles auch. In der Schublade liegen die Konstruktionen bestimmt längst. Aber wieso damit rausrücken? Noch sponsert die Politik doch andere Forschungsarbeiten und läßt sich einfach mit ein paar Aufklebern am Fahrzeugheck und markigen Werbesprüchen zufriedenstellen. Elektromobilität mit Akkuzellen als Energiespeicher ist schon seit vielen Jahren eine Totgeburt. Aber erst einmal lassen sich prima Gelder abschöpfen. Und seit Jahrzehnten verspricht die Akkuindustrie uns Verbrauchern Akkus ohne Memoryeffekt und ähnlichem. Wer hat je einen Akku gesehen, der auch nur annähernd so lange hielt wie versprochen? Selbst die Lithium-Ionen Akkus machen viel zu früh schlapp, halten die Kapazität nicht mehr und sind dazu noch teuer. Schon mal einen Akku für eine Digicam neu gekauft? Vom Originalhersteller kosten die locker mal 60 Euro. Chinesische Nachbauten nur wenige Euros - halten dafür aber noch weniger lange. Akkus fürs Auto kann man wohl kaum bei ebay kaufen. Also muß man die zu erwartenden Wucherpreise der Automobilhersteller zahlen. Erst wenn das Ende der Sackgasse auch dem letzten Idioten klar geworden ist, wird man sich daran erinnern, daß es schon lange eine brauchbare Alternative gibt: Wasserstoff. Das Zeug kann man auch mit den hierzulande in die Landschaft gepflasterten Windkrafträdern und Solarparks erzeugen und vor allem dauerhaft speichern und verlustfrei transportieren. Ein Tankvorgang dauert nicht mehrere Stunden, sondern so wie bei Benzin auch, nur wenige Minuten. Es ist sicher, unendlich vorhanden und umweltfreundlich, da abgasfrei. Erfolgreich erprobt ist es zudem auch schon bei vielen (teilweise exotischen) Fahrzeugen. Ein klein wenig mehr Forschung in diesem Gebiet würde sicher enorme Fortschritte bringen und wie sich dabei bereits zeigte ist es auch hier wieder wichtig, sich von den historischen Kutschenkonstruktion zu verabschieden und neue Fahrzeuge zu konstruieren, anstatt einfach am alten weiterzufrickeln.

Aber erst einmal sahnt die Industrie schön die Fördergelder für Elektroautos ab, um dann in ein paar Jahren still und heimlich umzuschwenken (wenn in allen Städten teure E-Tankstellen an Parkplätzen installiert wurden, für die wieder ein, den Autoherstellern naher Geschäftspartner, ebenfalls viel Geld kassiert hat und Parken für normale Fahrzeuge immer mehr verboten wurde). Dann kann man wieder neue Fördergelder einstreichen, sich als innovativ feiern lassen und trotzdem weiter die alten Verbrennungsmototren verkaufen, deren Entwicklung sich über die Jahre immer mehr amortisiert hat und an deren Fortbestehen die Ölindustrie ein ganz erhebliches mafiöses Interesse hat.

Es wird Zeit, daß mal wieder jemand ein Blatt Papier an eine Kirchentür nagelt!

Sonntag, 2. März 2014

Ab in den Urlaub?

Im Sommer soll's eine Pauschalreise sein. Nichts außergewöhnliches: Ein Erwachsener, ein Kind, zwei Wochen, Sonne.
Schon mal versucht, bei einem der viel beworbenen Reiseportale so was zu finden? Ein Alptraum. Wie kann es nur sein, daß die so viel Werbung für sich machen und dann auch noch gut abschneiden? Alle sind sie grauenhaft schlecht und völlig unbefriedigend. Das Last-Minute und Frühbucherrabatt nur eine Werbeidee der Reiseindustrie sind und dem Urlauber kaum echten Gewinn bringen, ist wohl inzwischen bekannt.
  • Die Eingabe des Reisezeitraums ist mühsam: Nur einige blenden auf Wunsch die Schulferientermine ein, manchmal falsch. Der genannte Zeitraum wird dann auch nur teilweise oder gar nicht eingehalten. Als ob ich im September weg wollen täte, wenn ich Juli vorgebe.
  • Wieso kann ich Berlin-Brandenburg (BBI/BER) als Abflughafen wählen? In den letzten Jahren und auch in den nächsten zwei bis drei findet von dort kein einziger Flug statt. Das sollte sich doch langsam herumgesprochen haben
Quelle: http://www.lastminute.de
  • Andauernd gehen Werbefenster für Partnerseiten auf: www.ab-in-den-urlaub.de, www.travel24.com, www.reisen.de. Für die Hotelinfos etc. aber nicht, so daß man immer wieder seitenweise zurückklicken muß.
  • Sucht man nach alternativen Reisezielen oder Optionen, hat das Portal auf einmal alle Angaben vergessen und man muß von vorne anfangen. Noch nie was von Sessions und Cookies gehört?
  • Die Partnerseiten sehen alle irgendwie verdächtig gleich aus - vor allem bei der Präsentation der Suchergebnisse. Was soll die Farce?
Ok, fahren wir nach Bulgarien.
Nehmen wir das billige Hotel Orbita.
Quelle: http://www.ab-in-den-urlaub.de Quelle: http://pauschalreisen.travelscout24.de
Und obwohl ja alle Webportale damit vollmundig werben, die besten zu sein, für uns das günstigste Angebot finden und überhaupt die tollsten sind, unterscheiden sich die Treffer doch erheblich vor allem bei den Reiseunternehmern:
Quelle: http://pauschalreisen.travelscout24.de Quelle: http://www.ab-in-den-urlaub.de
Komischerweise werden aus der Schar von Reiseanbietern die man so kennt gar keine aufgelistet. TUI, Neckerman, 1-2-Fly und Co fahren auf einmal nicht zum Ballermann II?
Ok, schauen wir trotzdem mal, was es denn so an Terminen gibt:
Quelle http://www.reisen.de
Wow, was für eine Zeitverschwendung. Und das immer wieder bei den verschiedensten Portalen, Hotels und Destinationen. Nicht selten verändert sich sogar der Preis (natürlich meist nach oben), sobald man sich für einen Termin näher interessiert.
Wieso werden mir dann die ganzen Angebote vorher angezeigt? Kann man die nicht gleich ausfiltern oder sind es nur Lockangebote? Oder soll ich glauben, daß zwischen der Auflistung der Hotels und meinem Klick auf die Terminprüfung so viele Reservierungen eingegangen sind? Will man mich da eventuell unter Druck setzen, schnell und unüberlegt irgendwas zu buchen, aus Torschlußpanik, bevor ich gar nichts mehr bekomme?
Aber ich bleibe ruhig und schau nach stundenlanger Suche und nervendem herumgeklicke in den Webfenstern noch bei einem der großen Namen nach. Und dort finde ich gleich ein passendes Angebot.
Quelle: http://www.tui.com
Verglichen mit "aktuelle Angebote und echte Hammerpreise" bei ab-in-den-urlaub.de, ein echtes und verfügbares Schnäppchen.
Quelle: http://www.ab-in-den-urlaub.de
ab-in-den-urlaub.de ist 170 Euro teurer für einen Tag weniger Urlaub. Ein echter Hammer. Vielleicht zahlt der Reiseanbieter "Discount Travel" (immerhin eine TUI Tochter) einfach zu wenig Provision an das Webportal?
Immerhin findet der "Testsieger" auch das günstige Angebot und besticht auch sonst am ehesten durch sinnvolle Funktionen und Benutzerkomfort, wenn er auch bei der Eingabe der Reisedaten Schwächen hat.
Quelle: http://urlaub.lastminute.de