Sonntag, 30. Januar 2011

Der Weltuntergang ist nahe

Wieder mal wird in den Medien die Tatsache hochgeschaukelt, daß der Mayakalender 2012 endet und dies ein Hinweis auf den bevorstehenden Weltuntergang ist/sein kann.
Wieso eigentlich sieht keiner, wie trivial die Lösung sein kann? Vielleicht hatten die Mayamathematiker einfach keine Lust, einen Kalender zu erstellen, der weiter in die Zukunft reicht?

Wir machen das doch auch - immer wieder.

Erinnern Sie sich noch an den y2k Bug? Die ganze Misere entstand nur, weil Ingenieure zu geizig oder zu faul waren, zwei weitere Zahlen zu speichern, da sie davon ausgingen, daß ihre (minderwertige?) Software sowieso nicht lange genutzt werden wird.

2010 gab es das nächste Drama: 30 Millionen ec Karten wurden unbrauchbar.

Bereits dieses Jahr haben die Taiwaner ein Problem, weil bei einer Art der Zeitrechnung (Minguo-Kalender) das Jahr 2011 zum ersten mal dreistellig ("100") geschrieben wird: Y1C Problem.

Und sind wir nicht selbst alle Propheten des alljährlichen Weltunterganges? Jedes Jahr zu Weihnachten überschwemmen wir unsere Freunde und Verwandten mit kitschigen Fotokalendern und ähnlichen Zeitplanern. Alle haben sie eins gemein: Sie enden willkürliche 12 Monate später. Wieso? Ist dann das Ende der Welt oder der Zeitrechnung erreicht? Warum gibt es keinen Kalender mit 24 Monaten oder mehr? Haben wir etwa nicht genügend Fotos auf Lager? Oder müssen wir uns eine Option für das nächste Weihnachtsgeschenk offen halten?

Und obwohl jedesmal ein beliebiger Kalender, den sich irgendwelche Leute ausgedacht und eingesetzt haben, seinen Lebenszyklus beendete, ging bisher noch nie die Welt unter.Warum also sollte die Welt untergehen, wenn schon die mehr oder weniger ersten Ingenieure dieser Welt sich gesagt haben, daß ihr Kalender erst einmal so weit in die Zukunft reicht, daß es sich gar nicht lohnt darüber nachzudenken, wie es dann weitergeht.Vielleicht dachten sie auch einfach nur "hey, Weihnachten 2012 wäre doch ein tolles Datum, um den Verwandten mal wieder einen neuen Kalender überreichen zu können."

Dienstag, 18. Januar 2011

Wettergötter

Da will man mal ein verlängertes Wochenende Miniurlaub machen und schon juckt es einem der Mitreisenden in den Fingern und er schaut sich im Web um, wie das Wetter wohl werden wird. Angebote gibt es ja genügend. Und je nach Anbieter schwanken dann die Prognosen zwischen frostig, kühl, frühlingshaft, Schnee und Dauerregen. Daraufhin wird dann gleich die Planung dem Wetter angepaßt und alle Outdooraktivitäten bekommen ein dickes Fragezeichen.

Schön, daß das Wetter dann drei Tage bombastisch war und in keiner Weise der Vorhersage und ihrer Wahrscheinlichkeit entsprach.

Ich bin sicher eher kein Optimist, aber beim Wetter lasse ich mich gerne (positiv) überraschen und nicht gleich die ganze Planung davon beeinflussen. Es ist einfach nicht möglich, das Wetter der nächsten Tage und schon gar nicht der nächsten Woche vorauszusagen. Und dabei dann noch die ganzen überraschenden kleinen Einflüsse wie Hochwasser usw. zu berücksichtigen. Zumal das Netz der Wetterstationen sicher eng ist, aber das ja nicht heißt, daß das Vorhersageraster auch so fein aufgelöst ist. Der DWD kann in Deutschland mit dem Vorhersagemodell COSMO-DE (früher LMK) eine Gitterweite von 2,8 km erreichen. Allerdings taugen die so genau aufgelösten Prognosen nur wenige Stunden. 7-Tage-Prognosen sind nur auf Basis des Global-Modell (GME) möglich. Dies hat aber eine Rasterweite von 30 km. In diesem Raster werden Höhenniveaus so stark vereinfacht, daß man wohl kaum erwarten darf, das Wetter für ein einzelnes Kuhkaff mitten im Erzgebirge erfahren zu können - auch wenn die Wetterprotale im Web einen das Glauben machen, in dem sie eine fünfstellige Postleitzahl abfragen.

Fazit: Beim Wettergott mal nachfragen aber dann doch das beste hoffen und sich überraschen lassen - nur nicht die Stimmung kaputt machen lassen und die ganze (Lebens-) Planung darauf aufbauen.