Donnerstag, 3. Februar 2011

Exportschlager

Das einzige Exportgut, welches wir Deutschen im Grunde unendlich haben (könnten), ist Bildung. Wir haben halt keine Rohstoffe. Aber nein, wir bilden lieber schlecht aus und streiten dann über Hartz IV.

Bildung kostet Geld. Aber soll man bei den zu bildenden auch noch für Liedernoten kassieren? Für jede einzelne Kopie in der Schule, Kita, Kirche usw. Und dazu dann auch noch Buch über die Kopien führen. Bei 50.299 Kinderbetreuungseinrichtungen jeweils 56€ + MwSt. (Quelle) macht das schlappe 2,8 Millionen € für die Gema/VG Musikedition und zusätzlich eine gute halbe Millionen Euro für den Staat - jedes Jahr aufs Neue.

Angeblich, weil es so aufwendig ist, Noten zu setzen - im digitalen Zeitalter eigentlich fast genau so einfach, wie Texte schreiben und weil diejenigen, die sich dieser Herausforderung stellen und alte (und nur darum geht es, um "Volkslieder") Lieder neu abtippen, nicht an den verdeckten Geräteabgaben bei Kopieren, Scannern und Druckern beteiligt werden.

Videobeitrag: NDR Extra 3

Gut, daß es dagegen Initiativen gibt: Die Musikpiraten haben bereits ein Liederbuch für Weihnachtslieder veröffentlicht, welches völlig ohne Abgaben zu zahlen kopiert werden darf, da hier für jedes Lied geprüft wurde, ob die Fassung/Überarbeitung frei von Rechten ist (z. B. weil der Autor mehr als 70 Jahre tot ist) und die Noten neu gesetzt wurden und der Setzer auf seine Rechte freiwillig verzichtet hat. Jetzt wird an einem gemeinfreien allgemeinen Liedbuch gearbeitet.
Jeder, der nicht so lang warten will, kann bei Kinder wollen singen schon jetzt viele Kinderliedtexte und Noten legal downloaden, ausdrucken und kostenfrei nutzen.