Donnerstag, 21. November 2013

Hilfe für die Philippinen - ganz ohne Geld

Ich hatte es schon mal angesprochen: Im Web gibt's tolle Projekte, die auf Mithilfe warten. Nach dem Taifun Haiyan die Philippinen verwüstet hat, brauchen die Helfer vor Ort Landkarten, um sich zu orientieren und die Einsatzziele zu finden. Oder auch nur, um mit Hilfe eines Vorher/Nachhervergleiches den Schaden festszustellen. Wie so oft sind gerade von derartigen Katastrophen betroffene Regionen bisher schlecht Kartografiert. Das liegt am politischen System aber auch an der Armut vor Ort und dem Desinteresse kommerzieller Kartenanbieter.

Google Maps zeigt eine mehr oder minder weiße Karte (4.12.13):
https://maps.google.de/maps?q=Panay+Island&hl=de&ll=11.544112,123.164806&spn=0.137747,0.222988&sll=52.85462,12.959061&sspn=0.339576,0.891953&hnear=Panay&t=m&z=13
Auch Bing/MSN ist nicht viel besser (4.12.13):
http://www.bing.com/maps/?v=2&cp=11.569217~123.158488&lvl=14&dir=0&sty=r&where1=Panay%20Island&form=LMLTCC

YahooMaps (4.12.13):
http://maps.yahoo.com/place/?lat=11.56547106454191&lon=123.15999984741211&q=panay%20island&bb=11.598936087947864%2C123.10485363006592%2C11.532006041135956%2C123.2151460647583&addr=Panay%20Island%2C%20Western%20Visayas%2C%20Philippines

Beim Crisismapping setzt man sich hin und zeichnet wichtige Elemente in eine Karte, die dann allen zur Verfügung steht. Das OSM Projekt engagiert sich hier jedes mal aufs neue. Internationale Organisation liefern dazu sogar inzwischen extra teilweise hochaufgelöste Satellitenfotos der Region von vor und nach der Katastrophe. Bilder, die sich ein freies Projekt sonst nicht leisten könnte. Mit den Bildern ist es dann möglich. Straßen, Gebäude, Küstenlinien und andere wichtige Daten in die Karte einzutragen. So können Hilfskräfte vor Ort erkennen, welche Straßen passierbar sind, wo Beschädigungen in welchem Umfang vorliegen und wo Hilfe notwendig ist oder erst einmal nicht.So entstehen in kürzester Zeit hilfreiche Karten, von denen alle profitieren.

OSM (4.12.13):
http://www.openstreetmap.org/#map=14/11.5642/123.1499
Wenn Sie also auch helfen wollen und kein Geld spenden können oder wollen: Machen Sie mit - das kann viel mehr helfen als ein paar Euro. Den Benutzeraccount bei OSM können Sie kostenlos anlegen und die Bedienung der Kartensoftware erfolgt im Browser und ist einfach. Aktuelle Projektaufgaben finden Sie im OSM Tasking Manager. Einfach eine Region auswählen und loslegen. Für Anfänger eignet sich vermutlich eine Aufgabe, bei der es darum geht, den Zustand vor der Katastrophe zu ermitteln. Straßen, Küstenlinien, Flüsse und Gebäude sind das wichtigste.
Eine Aufgabe, die ansteht: Arbeiten Sie die orange umrandete Fläche ab. Einfach in einem Editor (z. B. "iD") durch anklicken des Buttons öffnen.
Die Arbeit ist stupide und nicht heroisch. Aber es ist nun mal notwendig (und der Mensch kann viel besser in den teilweise unscharfen Fotos etwas erkennen und Kategorisieren, als ein Computerprogramm), akribisch jede Hütte zu erfassen. Nur so kann anhand von Vorher und Nachher-Bilder festgestellt werden, wo die Zerstörung in welchem Ausmaß gewütet hat. Die Menschen vor Ort, zu denen die Helfer dank Ihnen durchkamen, werden es danken!

Online kann dann jeder nachsehen, wo der Taifun wie gewirkt hat (so weit die Daten schon erfaßt wurden, kleinen Katenausschnitt wählen und auf Ausführen klicken):
http://overpass-turbo.eu/s/1Au
  • It displays buildings in different colors (damaged=orange, collapsed=red, typhoon:reviewed=green, all others=blue).
  • The outline of a damaged or collapsed building is yellow if the typhoon:damage=yes and source tag is missing, dashed yellow if only the source tag is missing.
  • Impassable roads are marked in magenta, they are dashed if the typhoon:damage=yes tag is missing.
  • Barrier nodes are marked in magenta, if the typhoon:damage=yes tag is missing they are outlined in yellow.
  • Areas of debris tagged with landuse=brownfield + typhoon:damage=yes are displayed in brown.

Und so geht's:
  • Account bei OSM anlegen.
  • Oben im Fenster auf Bearbeiten klicken.

  • Editor auswählen. Für Anfänger: "iD" ist einfach.
  • Erste Schritte machen.
  • Bei OSM Tasking Manager sich bei OSM einloggen.
  • Zustimmen, daß die Zugriff aus OSM Konto bekommen.
  •  Eine der derzeit wichtigen Kategorien auswählen.
  •  Sich einen Task zuweisen lassen.
  • Ab jetzt man 120 Minuten Zeit, diese Aufgabe zu erfüllen. Schafft man es nicht: kein Problem! Jemand anderes wird weitermachen.
  • Ist das selektierte Planquadrat zu groß, kann man auch auf Split klicken, um es zu verkleinern - gut für Anfänger. 
  • Ist man fertig, klickt man auf Mark Task as done.
  • Hat man es nicht geschafft, wird der Task nach Ablauf der Zeit automatisch für andere Teilnehmer freigeschaltet. Will man vorher mit der Arbeit aufhören, kann man mit Unlock den Task freigeben. Die bisherige Arbeit ist aber nicht verloren!
  • Bearbeiten Sie am Anfang keinen Task, bei dem Sie zusätzliche Hintergrundfotos/Satellitenfotos einbinden müssen. Diese erkennen Sie daran, daß unter dem grauen Feld mit Schritt 1 darauf hingewiesen wird. Unlocken Sie dann den Task und wählen Sie dann eine andere Region (am besten weiter oben in der Auswahl der aktuell wichtigen Kategorien eine andere Kategorie wählen). Sollte das Satellitenfoto für Ihren Task zu schlecht sein, lassen Sie es ebenfalls - darum können sich die Profis kümmern. Unlocken Sie den Task und versuchen Sie es mit einem neuen anderen Task.

 Und so bearbeiten Sie den Task:
  1. Unbedingt mit der rechten Maustaste auf den Link .gpx file klicken (wenn man mit dem Editor "iD" arbeitet (immer noch empfohlen für Anfänger) und die Datei/das Ziel als Datei auf dem eigenen PC kurz zwischenspeichern ("export.gpx").
  2. Auf die Schaltfläche für den Editor klicken. Ich empfehle... "iD".
  3. Der Editor öffnet sich in einem neuem Browsertab. Nicht den Tab mit dem OSM Tasking Manager schließen.
  4. Im Editor rechts auf der Leiste auf die Hintergrundeinstellungen klicken und die Helligkeit des Satellitenfotos anpassen.
  5. Bei den Hintergrundeinstellungen klicken Sie auf die Lupe neben Lokale GPX Datei und öffnen die weiter oben auf Ihrem PC gespeicherte GPX Datei ("export.gpx"). Dadurch wird das Planquadrat an dem Sie arbeiten sollen, markiert.

  6. Bearbeiten Sie die Fläche und vergessen Sie nicht, immer wieder (alle zehn Minuten) zu Speichern. Dazu sind zwei Klicks notwendig!

Viel Erfolg!

Samstag, 16. November 2013

Ich sollte Pornostar werden

Im Internet kursieren Fotos der Arbeit einer Stylistin, die sich darauf spezialisiert hat,  mehr oder minder durchschnittlich aussehende Frauen so zu schminken, daß Sie als Pornostar sexy, jung, frisch und frivol aussehen. Die Ergebnisse sind wirklich beachtlich. Teilweise fragt man sich sogar, haben sie die Frau vorher zum Maskenbildner für Gruselfilme geschickt?
Für Otto-Normalfrau, die keine Stunden Zeit morgens bei einem Profi verbringen will oder kann, findet sich vielleicht sogar die eine oder andere Anregung fürs eigene Make-up, denn es wird zwar kräftig davon Gebrauch gemacht, aber meistens sehen die Frauen anschließend nicht aus, als wären sie frontal in den Farbeimer gefallen.
Was ist mal wieder mit uns Männern? Wir müssen mit unseren Falten, Krähenfüßen, müden Augen, Pickeln usw. leben. Inzwischen gibt es zwar auch Männerpflegeprodukte, aber dabei handelt es sich um die gleiche Abzocke, wie bei den Frauen mit deren Nacht- und Antifaltencremes. Die nützen gar nichts und sind nur teuer. Aber ein geschminkter Mann wirkt immer irgendwie weniger hetero.
Bleibt die Hoffnung, daß wir bald alle mit einer Google Glass rumlaufen und die dann "online" permanente Retusche und Fotokorrektur beherrscht und wir nur noch schöne Menschen sehen.

Donnerstag, 7. November 2013

Magische Margarinepackung

Letztens gab es streichfestes Wasser mit Fett- und Emulgatorzusatz im Angebot. Leider ist mir zu spät aufgefallen, daß der versprochene Mehrinhalt (zum gleichen Preis wie sonst der 500 g Becher) sich nach kurzer Zeit anscheinend selbst zerstört oder auf mysteriöse Weise aus dem Becher verschwindet. Diffusion mit dem Plastikbecher, Verdunstung, Osmose - wer weiß schon was das für eine tickende Zeitbombe ist?


Auf jeden Fall machte mich das skeptisch. Gibt das MHD nun an, bis wann ich die 100 g mehr auch nutzen kann oder bezieht sich das nur auf die verbleibende Menge? Normalerweise kann man das Datum ja (vor allem bei Nicht-Frischeprodukten) weit überziehen. Aber was versteht der Hersteller unter "kurzer Zeit"? Die Werbebotschaft, die vielleicht auch nur dazu dienen soll, mich unter Kaufdruck zu setzen, verunsichert mich nun und ich bestreiche mein Brot mit mehr Fett als sonst, damit ich den Inhalt rechtzeitig verbraucht habe.
Leider hat mir eine Anfrage beim Verbraucherservice von Unilever bisher keine Antwort eingebracht. So war ich froh, als ich heute eine ähnliche Aktionspackung sah. Diesmal nennt sich das "Vorteilspack" und das Streichfett hält sich wohl länger - zumindest wird auf den Warnhinweis verzichtet. Ich hoffe, die haben da jetzt nicht noch mehr Chemie reingemischt, damit das klappt.