Mittwoch, 11. Dezember 2013

Unbefleckte Empfängnis

Gestern stehe ich in der Apotheke und will eigentlich meine Drogen abholen. Spontan überkommt mich der Gedanke, vielleicht auch einen Babyschnuller oder ein -fläschchen zu kaufen.
Die Regale in den neu gestylten Verkaufsräumen sind thematisch geordnet. Es gibt die üblichen Verdächtigen: "Gesundheit", "Erkältung", "Wellness" usw. Und es gibt

MAM

Dort hängen sie: die Schnuller meiner Begehr. Aber ich traue mich nicht ans Regal. Hat was von Ingolf Lück. Ich bin definitiv nicht "MAM".

Aber was oder wer ist das überhaupt? Bin ich ein "PAP"?

Leo meint dazu, es handle sich um einen regionalen, britischen Ausdruck. Die Diskussionen dazu sind etwas uneins: mam = ma'm = madam (Frau/Dame) oder auch doch mal "Mutter". Aber eigentlich eher untypisch, da die geläufige britische Variante mum (von mummy) wäre. Oder amerikanisch mom (mommy). Der Google Übersetzer kapituliert gänzlich an den drei Buchstaben. Die Wikipedia meint dazu, es handle sich sowohl um ein Volk als auch eine Sprache in Mittelamerika. Der Duden kennt's auch nicht. Es wird ja auch keine Gegenbewegung zu NO MA'AM sein? Endlich werde ich doch fündig: im niederländischen steht mam für Mama.

Also ich bin weder eine Mutter noch komme ich aus Mittelamerika oder spreche Mam. Die Verkäuferin (Inhaberin?) der Apotheke flapsig darauf angesprochen, daß ich ja eigentlich einen Schnuller kaufen will, dies aber anscheinend nicht dürfe, versteht mich wohl nicht und schiebt mir lediglich meine Tabletten rüber.
Ich fühle mich diskriminiert und fordere Gleichberechtigung am Schnullerregal! Ja, auch wir Daddys, Papas, Väter übernehmen Verantwortung, wechseln Windeln, spielen und kaufen ein. 

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