Donnerstag, 7. April 2022

Die Lügen und falschen Versprechen in Bezug auf Hamsterkäufe

Bereits 2020 kam es zur Klopapier-Krise: In allen Supermärkten war kein Toilettenpapier mehr zu bekommen.

Auch damals hieß es: "es besteht kein Grund zu Hamsterkäufen. Der Bedarf kann gedeckt werden"

Dem war nicht so. Wochenlang gab es nichts oder nur sporadisch.

2022 (Ukraine-Krieg) wiederholt es sich. Diesmal mehr bei Speiseöl, Mehl, Nudeln aber auch andere Grundversorgungsmittel wie Salz und Margarine.

Wieder heißt es von der Politik: "Bitte keine Hamsterkäufe, dafür besteht kein Anlass. Wir haben die Versorgung sichergestellt" (Bundesernährungsminister Cem Özdemir). Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte zuletzt erklärt, dass er nicht mit Versorgungsengpässen wegen des Ukraine-Kriegs rechne. Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat an die Menschen in Deutschland appelliert, Hamsterkäufe zu unterlassen.

Aber wie sieht es in der Realität aus? Leere Regale in allen Supermärkten in denen ich einkaufen gehe. Und ich bezweifle, daß ich damit alleine bin. Bei einem steht das Mehl sogar hinter der Kasse und wird nur als Bückware rausgerückt. Genug sieht anders aus. Klar, es gibt genug zu essen. Der netto Kalorienbedarf ist gedeckt. Aber es ist dennoch lästig

Angeblich ist das so, weil die Ukraine so viel Öl und Getreide exportiert. Das ist Blödsinn. Die Ukraine exportiert im Frühjahr kein Getreide und keine Saaten für die Ölgewinnung - da findet keine Ernte statt. Zudem gehören die USA, China, Indien und Frankreich ebenso zu den weltweit größten Produzenten. Rapsöl ist genauso wenig zu bekommen. Raps kommt aber gar nicht aus der Ukraine, sondern direkt aus Deutschland und anderen Ländern, die nicht im Krieg oder sanktioniert sind. Wie kann also der Krieg Schuld an leeren Rapsöl-Regalen sein? Schon vor dem Krieg war Speiseöl immer wieder knapp und die Regale leer. Weil viele es als Beimischung für Diesel nutzten (nicht empfehlenswert bei modernen Autos), seit Jahren Nahrungsmittel zur Produktion von Ethanol und damit zum Verbrennen angebaut (angeblicher "Bio"-Kraftstoff) und genutzt werden und weil die Industrie einfach nicht liefert. 

Es liegt daran, daß an diesen Produkten nichts verdient wird. Der Handel hat also kein Interesse, sich das Zeug vorab ins Lager zu stellen, sondern läßt sich Just-In-Time beliefern - wie die ganze Industrie. Und dazu gibt es langfristige Verträge, die keiner ändern will, weil dann nachverhandelt würde. 

Also sitzt man es aus und erzählt Märchen.

Gut, daß ich gerade keinen Geburtstagskuchen backen muß oder frittieren will.

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